Montag, 25. Juni

 

Heute stehen wir früh auf, denn wir wollen mit der Fähre auf die Insel Senja übersetzen. Vorher tanken wir an einer LPG Station in Tromsö unsere Gasflasche auf und kaufen nochmals ein. Unsere Fähre legt um 10.45 Uhr im Hafen von Brensholmen ab und die Überfahrt nach Botnholm dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde. Zum Lösen den Fährtickets müssen wir auf das Oberdeck. Die Überfahrt ist ruhig. Beim Ausfahren werden wir genau vermessen und  durchgewinkt. Achim hat die 720 cm länge unseres Wohnmobils korrekt angegeben. In den meisten Reiseführern finden wir keine  ausführlichen Informationen über diese Insel. Sie wird meist nur überfahren um auf die Lofoten, oder andersrum auf das Nordkap zu kommen. Wir wollen mindestens zwei Nächte hier verbringen. Senja liegt 350 Kilometer nördlich des Polarkreises und ist mit seinen 8000 Bewohnern lange nicht so bekannt wie die südlicheren Lofoten. Wir fahren nach Husoy unserem heutigen Etappenziel. Es sind nur 15 Kilometer vom Fährhafen Botnholm zu fahren. Hierfür müssen wir die nationale Touristenstraße verlassen, über einen Bergpass und zwei sehr enge, kurvige Tunnels passieren. Wir sehen die gewaltigen Berge, die zurecht als Zähne des Teufels bezeichnet werden. Sie sind bis zu 1000 Meter hoch und teilweise noch mit Schnee bedeckt. Sonja vermittelt das Bild steinerner Urgewalt und wir haben das Gefühl ans Ende der Welt zu fahren. Unser Ziel Husøy erblicken wir erstmals, als unser Wohnmobil dankbar den Berg herunterrollt nachdem es ihn vorher schnaufend erklommen hat. Das einsame Fischerdorf scheint wie ein dunkler Klecks in das blaue Nordmeer gefallen zu sein und es ist nur mit einem schmalen Damm mit Senja verbunden. Auch ohne Sonne ist es ein gigantischer Anblick und wir fahren über den Damm rüber. Der Parkplatz liegt zwar auf einer Anhöhe, man hat jedoch aufgrund der Bäume vornedran keine Sicht. Also wieder zurück und wir parken auf dem Hafenparkplatz. Wir packen erstmal den Grill aus und können draußen essen. Anschließend machen wir einen Fußmarsch mit den Hunden in ein angrenzendes noch verwaistes Feriendorf. Wir sind gut eingepackt und glauben unseren Augen kaum. Hier wird gebadet, Wasserski gefahren und geschnorchelt. Die Norweger müssen am ganzen Körper Hornhaut haben. Die Kinder haben Neoprenanzüge und es herrscht Freibadstimmung wie bei uns zuhause wenn es dreißig Grad warm ist. Wir sind richtige Weicheier finden wir und laden anschließend die Fahrräder ab, um nochmals auf die Anhöhe zu fahren und Fotos zu machen. Ich im Schneckentempo, weil je mehr Fahrtwind, je kälter. Bergab genauso versteht sich! Später fahren wir noch auf die Insel und entdecken am äußersten Zipfel einen kleinen Leutturm. Man hat hier eine Rundumsicht auf das Fjord und die Zähne des Teufels. Einfach gigantisch. Ständig haben wir das Gefühl das es aufklaren könne. Doch die Sonne zeigt sich nur in einzelnen Wolkenlücken um dann wieder zu verschwinden. Mehr wollen wir heute auch nicht mehr machen. Auch für Morgen haben wir uns nur eine kurze Etappe vorgenommen. Norwegen entschleunigt total und wir haben ja noch so viel Zeit um einfach mal nichts zu machen und die Kulisse Senjas auf uns wirken zu lassen. 

Dienstag, 26. Juni

 

Dürfen unsere Hunde eigentlich ins Bett? Grundsätzlich nein, sie wollen das von sich aus auch gar nicht. Zuhause haben sie ihr Bett auf meiner Seite unseres Wasserbettes stehen und im Wohnmobil liegen sie am liebsten beide um den Tischfuss herum. Wenns kalt ist verzieht sich Queenie gerne auf einen der Chefsessel. Gestern Abend hat es jedoch noch angefanngen zu stürmen und der angekündigte Orkan zeigt seine ersten Ausläufer. Unser Wohnmobil wird ordentlich durchgeschaukelt. Tiffy mag das überhaupt nicht und seit uns mal die Markise übers Fahrzeug gehoben hat, wird sie manchmal nervös dabei. Urlaub für alle, also auch für die Hund. Zack, alle miteinander ins Bett. Queenie auf der Enkelritze, so heißt scheinbar das Mittelteil unseres riesigen Bettes, hoffentlich brauchen wir sie so schnell noch nicht ;-) und Tiffy nah bei mir. So poofen wir selig und richtig lange zusammen aus. Der Wind hat sich allerdings über die Nacht wieder beruhigt. Heute gilt es den gemeldeten Orkan auszusitzen. Seinen Höhepunkt wird er gemäß norwegischem Wetter heute Abend zwischen 18 und 21 Uhr erreichen und eine Seewarnung ist für den ganzen Tag ausgerufen. Vermutlich werden die Fähren auch nicht fahren. Wir wollen so oder so noch ein oder zwei Tage auf Senja verbringen und wir beschließen einen Tapetenwechsel. Wir fahren nicht weit und finden nach 36 Kilometern einen hübschen Parkplatz direkt in der Mitte des übernächsten Fjordausläufers. Am Strand sind mehrere Grillstellen, ein Muldengrill und mehrere Picknickplätze. Oh wie gerne hätten wir hier ein Feuer gemacht und mit Blick auf die Zähne des Teufels, deren Ausläufer steil im Fjord versinken ein Mittagsmahl verspeist. Das Wetter lässt es leider wieder nicht zu und auch heute erleben wir ein sehr dramatisches Senja. Vor allem als die Orkanböen loslegen. Am Nachmittag bläst der Wind den Sand vom Strand über die Nationalstraße und Achim kommt von seiner Fotosession mit nassen Schuhen zurück, weil die Wellen plötzlich an das Ende des Strandes donnern. Die Launen der Natur sind unglaublich und wahnsinnig gewaltig. Jetzt am Abend soll der Orkan seinen Höhepunkt erreichen und wir sehen, das unser niederländischer Nachbar vorsorglich die Stützen seines Wohnmobils herablässt. Im Horizont des Meeres sehen wir einen richtigen Wirbelsturm.  Heute habe ich ein ganzes Buch gelesen, das ich nur empfehlen kann. Selten habe ich so gelacht und Achim immer wieder Passagen daraus vorgelesen. „Es ist nur eine Phase, Hase“. Eine herrlich, erfrischend ehrliche Lektüre über das männliche und weibliche Pubertier während der Wechseljahre. Wir entsprechen genau dem Alter des Autors und in vielen Bereichen wird einem der Spiegel vorgehalten. Vergleichsweise wie Martin Rütter für Hundehalter. Viel gibt es heute nicht zu schreiben, also Zeit sich mal über die kleinen Dinge des Reisemobilistendaseins Gedanken zu machen.

 

Welche Dinge hätte ich zuhause lassen können?

 

Definitiv meine zwei Dosen Haarspray, meinen Schminkbeutel (wobei bei schlechtem Wetter und Stadtbesuch habe ich schonmal aufgelegt…, also besser doch eingepackt!)  und eine vorsorgliche dritte Gasflasche. Diese haben wir in der Heckgarage geparkt, falls wir in Finnland durchweg hätten heizen müssen. Finnland hat keine LPG Stationen. Ganz bestimmt aber Bikini und Badehose, zumindest für den Moment. Wir waren bisher nur nach der Sauna im See, ohne alles natürlich. Da wir sie aber immer im Fahrzeug haben, eigentlich unwesentlich. Eine ganze Reihe Klamotten brauchen wir nicht. Blusen und Hemden sind völlig überflüssig in den Schränken, um zwischen den Outdoorklamotten unnötigerweise zu verknittern. Wobei wir meistens zuviele Kleider dabei haben. Spätestens wenn wir waschen, tragen wir danach grade wieder dieselben Kleider wie zuvor weil sie praktischerweise wieder auf den Stapeln versorgen. 

 

Welche Dinge erweisen sich als superpraktisch?

 

Zum einen unsere Fahrräder, obwohl viele Informationsquellen darauf hinweisen, das Fahrräder im Norden überflüssig seien. Wir finden sie für Stadtbesuche superpraktisch, vor allem wenn man etwas außerhalb des Zentrums oder gar außerhalb der Stadt parkt. Gerade für größere Städte wie Stockholm sind unsere E-Mountainbikes richtig genial. Wir haben sie bereits mehrfach gebraucht, das letzte Mal gestern. Momentan haben eindeutig die Regen- und Windbreakerjacken die Nase vorn. Die haben wir allerdings ebenfalls immer mit. Super praktisch, deswegen mein Favorit ist der Soda-Stream. Schweden, Finnland und Norwegen haben ein sehr gutes Angebot an richtig gutem Trinkwasser. Da alle drei Länder ein unterschiedliches Pfandflaschensystem haben, ist es das einfachste unser Sprudelwasser selbst herzustellen. Die Patronen kann man überall kaufen, falls sie leer sind.

 

Mittlerweile hat der Sturm nachgelassen und der Wind kleine Wolkenlücken in den Himmel geblasen. Wir halten unsere Gesichter seit ein paar Tagen erstmals wieder in die Sonne. Doch bereits nach wenigen Minuten ist es schon wieder vorbei und es windet und stürmt die ganze Nacht. Bevor wir ins Bett gehen versucht ein finnisches Paar noch erfolglos ein Zelt auf der Anhöhe vor uns zu stellen. Doch das Vorhaben war ganz klar zum scheitern verurteilt, denn das Zelt wird aufgrund des Orkanes sofort weggeblasen. Sie übernachten in ihrem kleinen Auto.  

Mittwoch, 27.06.

 

So langsam kommt der Schlechtwetterkoller bei uns auf und wir müssen uns immer wieder gegenseitig motivieren. Heute Morgen sind wir sehr unentschlossen, was wir unternehmen sollen. Senja hat so viele wunderschöne Seiten. Man könnte in einem Nationalpark wandern gehen, oder diverse Aussichtspunkte besuchen. Es werden verschiedene Touren angeboten. Doch bei anhaltenden Sturm keine gute Idee. Nach dem Frühstück fahren wir zum Trollmuseum. Das ist wirklich sehr informativ und lustig aufgemacht. Norwegen wird auch als Land der Trolle betitelt und man trifft im ganzen Land auf sie. Hier auf Senja gibt es den weltgrößten Troll und in seinem Körper ist ein Museum untergebracht. Ein Troll ist ein Kobold oder Dämon und der Sage nach lebten sie in den Wäldern. Sie schliefen tagsüber und ziehen nachts los. Sobald ein Troll ein Sonnenstrahl abbekam wurde er zu Stein. Wir sehen die schlafenden Trolle, die Küche und selbst eine eigene Brauerei. Es ist sehr lustig und für Familien mit Kindern sicherlich ein tolles Erlebnis. So wie es für uns heute eine willkommene Abwechslung an einem weiteren trüben Tag ist. Natürlich kaufen wir einen der handgeschnitzten Trolle. 

Jetzt fahren wir zum Gryllefjord. Dort ist der Fährhafen für die Überfahrt nach Andenes auf den Vesteralen. Die Vesteralen ist eine Region und Teil einer Inselgruppe die 300 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt. Aufgrund des Sturmes sind wir unschlüssig ob wir übersetzten sollen. Die Fahrt dauert 1 Stunde und 40 Minuten, also recht lange. Ganz so stürmisch ist es jetzt nicht mehr und wir hoffen auf eine einigermaßen angenehme Überfahrt. Wir legen pünktlich um 15 Uhr ab. Die Fähre ist wegen des Wetters nur halbvoll und wir sind das letzte Fahrzeug. Unsere Hoffnung das wir uns in die Mitte des Fährbauches stellen dürfen erfüllt sich. Die Hunde dürfen auf den Überfahrten  nicht mit an Deck und mittig ist es am ruhigsten. Wir setzen uns an Deck auch mittig. Gleich nach dem Ablegen wird klar, das wir keine angenehme Fahrt sein wird. Ich habe Reisetabletten gekauft. Das dachte ich zumindest, denn als ich die Packung öffne sehe ich - uuuups, es sind Zäpfchen. Mir doch egal, zack und rein. Achim entscheidet sich dagegen, mal sehen wie es uns ergeht.  Die erste Strecke fahren wir im Schutz der Zähne des Teufels, obwohl es hier bereits ordentlich schaukelt. Dann geht es auf das offene Meer und es ist echt kein Spaß mehr. Wir fixieren fleißig imaginäre Punkte im Horizont. Die meisten Passagiere gehen mit Tüten an Deck. Keine Ahnung warum, aber es soll helfen. Das erfahren wir, als eine junge Frau beginnt zu hyperventilieren. Sie braucht eine Tüte vor den Mund um zu atmen. Wenn sie da rein atmet wird kein neuer Sauerstoff zugeführt, sondern Kohlendioxid. Dadurch wird die Atmung automatisch verlangsamt. Anschließend wird sie auf Anraten der Crew vorsichtig auf Deck geführt, um eben dort ihrer Panik Abhilfe zu verschaffen. Ich denke an meine armen Hunde im Bauch des Schiffes und bekomme ein richtig schlechtes Gewissen. Achims Gesichtsfarbe wechselt mittlerweile auch. Ich habe wie jeder andere Passagier mittlerweile auch Respekt. Jedoch ist mir zu keiner Zeit übel und ich glaube das Zäpfchen leistet gute Dienste. Nachdem wir unser Ticket gelöst haben will ich runter zu den Hunden, doch Achim ist nicht fähig aufzustehen und so bleiben wir an Deck. Wahnsinn, das der Kutter bei dem Wetter fährt und noch wahnsinniger wir, die mitfahren. Da ich gegen Fahrtrichtung sitze kann ich auf das Heck des Schiffes schauen wo alle draußen stehen. Bei ruhigem Seegang sieht man normalerweise das Meer und der Horizont. Jetzt sehe ich nur noch einen schnellen Wechsel von nur Wasser oder nur Horizont. Schade das ich es nicht hinbekommen habe zu filmen. Doch nach rausgehen ist mir wirklich nicht mehr. Ein Bild an der Wand hängt nur noch am Nagel rechts oben. Das macht nichts, denn wir schwanken auch seitlich und so ist es immer wieder in gerader Position. Holla die Waldfee sind wir froh als wir anlegen und umso erleichterter das unsere Hunde uns freudig begrüßen. Sie haben ebenfalls dichtgehalten. Jetzt können wir beide wieder lachen. Geschafft und gemeistert. Wir sind geschafft und stellen uns auf den Parkplatz vor dem Leuchtturm in Andenes. Erstmal geht es mit den Hunden raus an den windigen Strand. Das haben wir uns jetzt richtig verdient. Am Abend regnet es erneut und wir hoffen sehr, das es morgen wie angekündigt sonnig und windstiller wird. 

Donnerstag, 28. Juni

 

Heute haben wir ein weiteres Highlight vor uns. Um 16 Uhr geht es zum Whalewatching in Andenes. Wir haben gestern Abend noch kurzfristig beim örtlichen Anbieter gebucht. Die Firma Hvalsafari Andenes ist seit 25 Jahren hier ansässig und bietet aufgrund ihrer langen Erfahrung sogar eine Walsichtgarantie. Es ist heute morgen windstill und trüb. Wir schauen uns erstmal in Andenes um. Aufgrund der niedrigen Temperaturen kaufen wir uns noch lange Unterhosen bei einem örtlichen Outdoorgeschäft. Andenes selbst lebt vordergründig von den Safaritouren zu den Walen und Puffins. Letztere sind lustige Papageientaucher mit rotem Schnabel. Die Safari selbst beginnt mit einer Führung durch das Walmuseum. Wir lernen unterschiedliche Arten der Wale kennen. Es geht los vom kleinen Tümmler über den Schwertwal (besser bekannt als Orca) bis hin zum Pottwal und dem Blauwal. Wir werden hoffentlich heute Pottwale sehen. Das Nahrungsgebiet der bis zu 60 Tonnen schweren Tiere liegt nur rund 10 Kilometer vor der Küste in der Tiefwasserschlucht Bleib Canyon an dem Kontinentalsschelfs. Hier senkt sich die Kontinentalplatte und das Festland und Teile des Meeres liegen wie auf einem Sockel darüber. Pottwale können weit mehr als 3000  Meter tief tauchen und ernähren sich von vorwiegend von Tintenfischen. Das alles finden sie hier auf den Vesteralen und Andenes nördliche Lage ist bester Ausgangspunkt um Wale zu sehen. Nach dem Museumsbesuch geht es zu Fuß zum Schiff und wir legen ab.

 

Der König der Meere

 

Nachdem wir bereits den König der Lüfte und den König des Waldes gesehen haben, erwarten wir voller Spannung der König des Meeres. Das Meer ist heute sehr ruhig und da wir gestern eine extreme Fährüberfahrt hatten finden wir es einfach herrlich, mit dem Boot mitzuschaukeln. Doch auch hier nimmt das Boot Kurs aufs offene Meer und gleich von Anfang an erwischt es unglaublich viele Mitreisende mit Übelkeit. Links und rechts von uns wechseln die Gesichtsfarben und es wird rundum von den Tüten Gebrauch gemacht. Diesmal haben wir beide vorgesorgt ;-) und somit ist es uns möglich als eine der wenigen Besucher auf das Oberdeck zu klettern. Wir gehen vor bis an den Bug des Schiffes und haben einen herrlichen Rundblick. Der größte Teil der Gruppe schafft das allerdings nicht. Der Motor fährt nach einer Stunde Volldampf zurück und nimmt Kurs zu einem anderen Safarischiff. Dort hat man Walaktivität per Unterwasser Mikrofon geortet. Wir müssen auch gar nicht lange warten, denn rechts vom Bug sehen wir die Fontäne und den Buckel des Wales. Unglaublich wie nahe wir ihm kommen. Es sind nicht mehr als 5 Meter, die das Boot vom Meeressäugetier trennen. Ein bisschen hat man das Gefühl, der Wal spielt mit uns. Er scheint es nicht eilig zu haben mit dem abtauchen. Immer wieder bläst er uns an und schwimmt fast träge neben dem Boot. Dann nach ein paar Minuten sehen wir seine Rückenkrümmung und für kurze Zeit ist er weg. Auf einmal taucht die riesige Schwanzflosse auf und er taucht kurze Zeit später ganz ab. Alle sind ganz ruhig und außer den Fotoauslösern ist nicht viel zu hören. Es war ein tolles Erlebnis ihn so nah und klar zu sehen. Bei der Geburt der Pottwale zeigt sich zuerst die Flosse. Die anderen Walweibchen ziehen an der Flosse um der Geburt nachzuhelfen. Das ist auch der Grund für die Zacken in der Schwanzflosse. Jedes Tier hat aufgrund dessen eine unterschiedlich gezackte Flosse und bekommt einen Namen. So ist es möglich, das das ein und dasselbe Tier auch in den Azoren gesichtet worden ist. Wir müssen nur etwa 20 Minuten warten,  denn wir haben erneut Walaktivität an fast der gleichen Stelle. Wieder sehen wir einen oder denselben Pottwal nochmal, mit dem gleichen Schauspiel. So ein tolles Erlebnis und wir sind froh, das wir nach gestern nicht gekniffen haben und die Safari gebucht haben. Wir sind kurz nach 19 Uhr wieder zurück und beschließen eine weitere Nacht hier zu verbringen, bevor es morgen weitergehen soll. 

 

Unsere Walsafari:

Freitag, 29.06.

 

Herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag! Vielen Dank liebe Schwiegermutter für deinen frühen Anruf, sonst hätten wir es vielleicht vergessen ;-). Heute sind wir 22 Jahre verheiratet und sehr dankbar darüber. Werden ihn ganz bestimmt feiern. Der Parkplatz um uns herum wird voll, denn auch heute Morgen findet die Walsafari statt. Wir fahren weiter, aber nicht weit. Erneut wollen wir heute einen Bootsausflug machen und zwar zum Vogelfelsen Bleisoya. Es sind nur 10 Kilometer von Andenes und wir haben schnell den Hafen erreicht. Vorher rufe ich kurz an ob wir um 11 Uhr mitfahren können. Kein Problem, denn es ist wieder windig und nicht viel los. Auch heute ziehen wir uns wieder in mehreren Lagen an. Unterhemd, langärmliges Funktionsshirt, Rollkragenpulli, Windbreaker Nummer eins und schließlich die dicke Jacke drüber. Zusätzlich lange Unterhosen unter gefütterten Outdoorhosen. Das hat sich gestern schon bei der Walsafari bewährt und es war definitiv nicht zuviel. Wir legen pünktlich ab und erfahren zuvor, welche Vögel der Felsen beheimatet. Der fast perfekte Kegel ragt etwa einen Kilometer vom Strand von Bleik aus dem Meer heraus. Er ist 160 Meter hoch und Brutplatz für mehrere hunderttausend Seevögel. Jedes Jahr finden sich hier Puffins (das sind die niedlichen Papageitaucher mit dem roten Schnabel), Kormorane, Tölpel, Austernfischer und weit über 30 Seeadler ein. Das Meer vor Andoya ist reich an Nahrung und es wimmelt vor Leben. Bleik zählt zu den artenreichsten Vogelinseln Skandinaviens, denn entfernt von den Raubtieren im inneren des Landes können die Vögel hier ungestört brüten und ihren Nachwuchs heranziehen. Die häufigste Vogelart ist mit Abstand der Papageientaucher. Rund 80.000 Brutpaare kommen jedes Jahr zwischen April bis August. Sie bleiben ein Leben lang zusammen. Sie geben keinen Laut von sich, vielleicht mit ein Grund da die Weibchen nicht "reden" :-).  Die Puffins haben nicht so große Flügen und so müssen sie mit dem Wind im Rücken über der Wasseroberfläche starten um dann schnell flatternd nach oben zu kommen. Er taucht bis zu 9 Meter tief um nach Nahrung zu suchen. Ihr einzigster Feind ist der Seeadler. Er fängt ungefähr zwei pro Tag. Einen für seine Brut und einen für sich selbst.  Dann legen wir ab und es wird wieder schaukelig. Weit mehr sogar als gestern, doch heute sind ausschließlich seefeste Mitreisende vertreten. Kurz vor dem Vogelfelsen sehen wir sie schon kreisen und auf dem Wasser treiben.

 

Puffins Puffins Puffins

 

Sie sind einfach nur herzig und lustig anzusehen. Niemals erwartet man bei diesen Schwärmen von Vögeln eine solche Stille. Es ist so schön ihnen zuzusehen wenn sie über dem Wasser angestrengt anfangen zu flattern um dann Fahrt aufzunehmen und in die Höhe fliegen. Manche tauchen ab, als sich unser Boot nähert. Wir kommen näher zum Felsen und dann sehen wir ihn zum ersten Mal in Freiheit. Drei bis vier Seeadler umkreisen ständig den Felsen auf der Suche nach Nahrung. Es ist unbeschreiblich schön, die Adler in Freiheit zu sehen. Hier kann er seine unendlich weiten Kreise ziehen. Plötzlich klopft etwas hart gegen unser Schiff. Unser Guide schlägt mit dem Hammer gegen den Bootsrumpf. Hallo Eagle, aufgepasst!! Gleich gibts Futter und schon fliegen 3 Fische über Bord. Das können die Adler hoch überm Felsen doch nicht etwa sehen? Doch nicht umsonst heißt es Adlerauge sei wachsam, denn kurze Zeit später kommen die Adler zielsicher nach unten und holen sich die Fische. Puh, schon dürfen 3 Puffins mehr überleben heute und das Boot fährt heute ja noch 2 Mal raus. Immer wieder umkreisen sie das Boot. Leider ist auch heute das Wetter bedeckt  und Achim hat Mühe mit der Kamera die Vögel scharf zu stellen.

Der Ausflug dauert ungefähr 90 Minuten und das reicht uns auch, denn wir sind durchgefroren.  

Wir fahren nur 10 Kilometer weiter nach Stave auf den Campingplatz an der Straße. Er hat eine Sauna am Strand und mehrere Hot Pools auf Grasshügeln. Wir buchen für nachmittags die Sauna und ich wasche vorher noch die Bettwäsche. Heute sind wir 4 Wochen unterwegs und haben noch vier Wochen vor uns. Die Wetterprognosen für Norwegen sollen sich wieder bessern. Für uns sieht es im Moment allerdings nicht so aus. Den ganzen Tag ist es windig, trüb und immer wieder nieselt es. Ein bisschen Sonne wäre schonmal wieder schön. 

Samstag, 30. Juni 

Wir stehen relativ früh auf, denn gestern sind wir relativ früh ins Bett gefallen. Irgendwie waren wir erschlagen von unseren drei stürmischen Seefahrten und bei Achim schaukelte auch gestern Abend noch der Boden. Heute wollen wir weiter auf den Vesteralen bleiben, jedoch wieder frei stehen. Irgendwie sind die Campingplätze in Norwegen für unsere Verhältnisse etwas kompliziert. Oft muß man für die Duschen bezahlen und weil wir das nicht gewohnt sind, merken wir das oftmals auch erst wenn wir drunter stehen. Das ist auch hier in Stave der Fall. Außerdem habe ich für das Waschen meiner Bettwäsche einen Termin buchen müssen und auch für die Sauna nur ein Zeitfenster bekommen. Es stellt sich uns die Frage wohin wir heute fahren wollen. Erstmal über Sortland, denn dort ist eine LPG Station. Doch die hat leider am Wochenende geschlossen, doch noch haben wir genügend Vorräte und so wird’s eben die nächste werden. Wir fahren weiter westlich in der Hoffnung das die Sonne heute ihren Weg durch die Wolken findet. Einzelne Wolkenlücken sieht man bereits und wir haben ein tolles Panorama auf unserer Fahrt. Immer wieder die schroffen Berge, die an die Zähne des Teufels auf Senja erinnern, dazwischen Brücken über die Fjorde und Seen inmitten grüner Wälder und Wüsten. Ähnlich der Landschaften der Harry Potter Filme. Immer wieder sieht man kleine Inselchen auf den Seen und schroffe Felsen aus dem Fjord herausragen. Wir wollen zu einem Strand fahren. Nein, nicht um zu baden. Dazu ist es mit 12 Grad viel zu kalt. Wir wollen die Hunde toben lassen, etwas spazieren gehen und ohne Programm heute die Natur genießen. Wir stöbern in unseren Unterlagen und finden ein schönes Plätzchen in Sandvika. Die Fahrt dorthin ist nicht weniger beeindruckend. Zum einen ist die Straße relativ schmal und Achim muss vorausschauend fahren, da kein Platz für Gegenverkehr ist. Aber es hat genügend Buchten um auszuweichen. Nach ungefähr 140 Kilometer Fahrzeit erreichen wir den Strand von Sandvika. Wir müssen nur wenige Meter von der Straße eine kleine Schotterpiste nach unten fahren, dann können wir parken. Wir stehen oberhalb der kleinen Oase, mit toller Sicht auf den weißen Strand und das blaue Wasser. So, jetzt erstmal mit den Hunden an den Strand. Sie freuen sich sehr und toben übermütig mit uns herum. Die Hunde lieben diese Temperaturen, sie sind beide topfit. Kaum zu glauben, das Queenie im November schon 10 Jahre alt wird. Ihr Ohr ist mittlerweile fast komplett ausgeheilt und entgegen der Prognosen auch kein Schrumpelohr zurückgeblieben. Es sieht aus wie zuvor. Nach dem Strandspaziergang haben wir Hunger und ich mache Spinat, Rosmarinkartoffeln und Salat. Den restlichen Tag verfaulenzen wir. Schade, das es die Sonne doch nicht schafft durchzukommen. Wir sind seit vier Wochen unterwegs heute. 

Zeit für ein kleines Fazit:

Hätten wir nochmals die Gelegenheit, was würden wir anders machen?

Wir würden auf jeden Fall die nördlichste Region Norwegens länger bereisen. Konkret die östliche Region neben dem Nordkap an der russischen Grenze. Die habe ich bei der Reiseplanung gar nicht mit einbezogen und somit haben wir definitiv eine schöne Region überfahren, obwohl wir soweit oben waren. Das ist jetzt aber nicht mehr zu ändern und so werden wir nun nicht den Fehler machen und schnell weiter südlich zu preschen. Wir haben trotz des Wetters so viele Möglichkeiten genutzt um unvergessliche Naturschauspiele zu erleben. Als ich gestern die Vögel, insbesondere die Adler kreisen sah, hätte ich am liebsten vor Freude geweint. Es ist zwar kalt draußen und das Wetter nicht immer einladend gewesen um diese Aktionen zu starten. Doch wenn man sich aufrafft, warm anzieht und die Tiere völlig frei in dieser schönen Landschaft sieht, dann erfüllt einem ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Alleine das zu erleben ist was ganz besonderes und wir werden das ganz bestimmt für immer in unseren Herzen tragen. Und gerade jetzt, als wir so am Revue passieren sind, sehen wir auf den Fels vor uns im Wasser und überlegen, ob es hier nicht auch Puffins und Seeadler gibt. Die gleichen Vorraussetzungen wie in Bleik wären geografisch vorhanden und wir schauen über den Horizont. Das unglaubliche passiert und ich entdecke ihn. Ein Seeadler schwebt über dem Bergkamm und zieht seine Kreise. Er schwebt langsam über unsere Bucht und über unser Fahrzeug hinweg über den nächsten Berg. Bis gestern hätte ich das gar nicht realisiert, weil ich ihn vielleicht nur als einen Vogel im Himmel wahrgenommen hätte. Jetzt sehen und erkennen wir ihn ohne Guide. Für ein Foto reicht es vor lauter schauen leider nicht. Jedoch für die Erkenntnis, das wir unseren Horizont wesentlich erweitert haben. 

Sonntag, 01. Juli 

Gestern Abend sind wir noch länger aufgeblieben. Die Adler kamen immer wieder und flogen weit über uns und das Fjord. Achim gelang sogar noch ein Foto von dem majestätischen Tier. Als sich dann zur Mitternachtszeit die Sonne ihren Weg durch die Wolken bahnt und es aufklart, freuen wir uns wie kleine Kinder und hoffen auf einen schönen Tag morgen. Und ja, heute morgen werden wir direkt von einem wolkenlosen Himmel und einem tollen Farbenspiel im Fjord geweckt. Das Wasser ist tiefblau und der Strand hell und weiß. Es erinnert fast ein wenig an Sardiniens Ostküste in Miniatur. Zum ersten Mal können wir mal wieder draußen frühstücken und gleich morgens ist T-Shirt Wetter. Wie haben wir uns darauf gefreut. Ich lese wegen der Adler nochmals nach und sehe, das es hier auf Langoya auch große Adlerbestände hat. Wir bleiben heute sowieso nochmals hier an diesem herrlichen Fleckchen Erde. Vielleicht sehen wir sie nochmal. Es ist Sonntag und wir erreichen in der Sonne über 20 Grad. Für uns eine Wohltat und wir spielen nach dem Frühstück erstmal ne Runde Beachball am Strand. Dann wollen wir die Umgebung genauer anschauen und machen uns auf eine Tour mit den Hunden. Wir laufen zuerst die Straße hoch und finden ein Hinweisschild mit einem Weg zum See. Der See hat auch einen kleinen Sandstrand und von dort aus führt eine steiler Stichweg durch einen früheren Wasserfall hinauf zum Gipfel des 650 m hohen Trehyrna. Auf dessen Gipfel kann man bis zur Insel Senja sehen. Für uns endet die Tour, als der Weg zwischen den Steinen immer wieder kleine Abhänge hat. Zu klein für unsere Wanderschuhe, aber zu gefährlich für Hundebeine. Das erste bemerken wir als Tiffy reinstolpert. Da weitere folgen, drehen wir vorsichtshalber um und kommen gut wieder zurück. Mittags grillen wir und genießen die Sonne. Später kommt eine Norwegerin mit ihren vier Kindern und einem kleinen Hund. Sie bauen mitten im Grashügel ihr Zelt auf und später erzählt sie Achim, das sie genau diese Tour mit ihren Kindern um dem Hund laufen wird, bei der wir vorhin umgedreht sind. Das kleinste Kind ist vielleicht drei oder vier Jahre alt und die größeren maximal bis zehn Jahre alt. Die Tour wär super sagt sie, wir sollen sie unbedingt machen. Mir klappt die Kinnlade vor Staunen runter. Wir machen uns tatsächlich um halb acht noch auf den Weg. Allerdings versuchen wir unser Wanderglück lieber auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort ist unser Hausberg, der hinter der kleinen Bucht liegt. Sozusagen die kleine Schwester und erklimmen mutig den Kamm des Berges. Wir werden mit einer tollen Aussicht auf die Lofoten, unserem nächsten Reiseziel belohnt. Mit stolz geschwellter Brust kehren wir wider zurück. Hier brauchts gar keine Drohne um die Aussichtspunkte un die Landschaft aufzunehmen. Beine in die Hand und los gehts. Wir sind kurz vor 21 Uhr wieder zurück und es ist immer noch herrlich warm. Die Sonne ist noch ganz weit über dem Berg und der Abendhimmel mit kleinen Schleierwölkchen versehen. So kann es gerne weitergehen. 

Montag, 2. Juli 

 

Spätabends oder frühmorgens haben wir erneut Adler über uns kreisen sehen. Die Norwegerin mit den Kindern erklärt mir noch, das sie ihren kleinen Hund nur an der Leine führt. Denn in diesem Gebiet greifen sich Adler sehr oft sogar Katzen und kleine Hunde als Beute. Auch heute Morgen haben wir einen klaren Tag vor uns und wir sind uns unschlüssig, wo wir heute hinwollen. Wir fahren nach dem Frühstück einfach drauflos in Richtung Melbu. Wir müssen so oder wieder über Sortland fahren und starten einen erneuten Versuch an der LPG-Tankstelle um Gas zu tanken. Wir haben Glück, es ist offen und wir können tanken. Anschließend fahren wir über eine landschaftlich wunderschöne Strecke nach Melbu. Wir überfahren immer wieder kleinere oder gigantisch gebaute Brückenkonstruktionen. In Melbu können wir am Einkaufszentrum REMA 1000 kostenlos entsorgen, tanken Wasser und gehen einkaufen. Wir sehen einen kostenpflichtigen Stellplatz in der Nähe des Hafens, den wir nicht anfahren wollen. Wir haben ja alles für die nächsten Tage. Man hat von hier bereits einen wunderschönen und klaren Blick auf die hohen Berge der Lofoten. Ab Melbu setzt die Fähre über und legt in Fiskebol auf den Lofoten an. Es ist 13.58 Uhr und das Schicksal soll entscheiden. Um 14 Uhr wäre die nächste Überfahrt. Wenn wir es schaffen, legen wir ab in der Gewissheit mal wieder eine ruhige und entspannte Überfahrt zu haben. Diese Fährstrecke wird als die schönste Norwegens bezeichnet. Wir haben Glück und können mit. Die Überfahrt ist sehr teuer wir bezahlen 540 Kronen für die gute halbe Stunde. Bestimmt kostet das Panorama extra, denn ds ist bei diesem Wetter grandios. Die Lofoten (Luchsfüsse) zählen zum ältesten Gebirge der Erde, geformt durch die letzte Eiszeit. Die steilen und noch teils schneebedeckten hohen Berge der Lofotwand sind bereits deutlich zu sehen. Erst um das 20. Jahrhundert wurden die sieben großen Inseln der Lofoten richtiggehend besiedelt. Es gibt jedoch Spuren und Ausgrabungen alter Wikinger Siedlungen. Heute leben auf den Lofoten rund 25.000 Menschen. 

Die meisten Fahrzeuge preschen nach der Fährüberfahrt geradeaus durch als wir in Fiskebol anlegen. Wir biegen links ab und wählen die Küstenstraße. Mal sehen, ob wir einen schönen Platz finde. Ich schaue im Schulz Womoführer einen Platz in Hadelsanden am Strand an. Diesen fahren wir an und finden jedoch nicht nur ein Camping-Verbotsschild, sondern auch noch eine gesperrte Straße. Vermutlich aus gutem Grund wie wir später noch sehen werden. Wir fahren noch ein Stück weiter und finden in Laukvik, einem kleinen Fischerdorf einen Parkplatz beim Leuchtturm in Randlage und stellen uns hin. Es ist 16 Uhr und wir haben Hunger. Ich koche Zuccinis mit frischer Tomatensauce und Salat. Nach dem Essen laufen wir in den kleinen Ort und besichtigen erstmals eine der riesigen Stockfischanlagen. Das ist der älteste Exportschlager Nordnorwegens und die wichtigste Einnahmequelle der Menschen hier. Die beste Qualität soll auf den Lofoten erzielt werden und die Hauptabnehmer sind vor allem Italien, Schweden, Portugal und die USA. Stockfisch ist ein natürliches Produkt, völlig ohne Zusatzstoffe. Ihm wird lediglich das Wasser entzogen, somit bleiben alle Nährstoffe enthalten. Es werden Dorsch, Lachs und Schellfisch verwendet. Die Fischvorkommen müssen riesig sein. Nach dem Fang werden Innereien entfernt und jeweils zwei Fischkörper an den Schwänzen zusammen gebunden. Zum trocknen werden sie für zwei bis drei Monate an die Holzgestelle gehangen. Die Fischköpfe sind an separaten Gestellen. Die klimatischen Bedingungen hier sind gegeben. Es wird nie zu heiß, so das kein Fliegen und Madenbefall zu erwarten ist und nicht zu kalt das er friert. Die salzhaltige Luft liefert bestes Ergebnis. Ich kann mich nicht erinnern schonmal welchen gegessen zu haben. Unser Parkplatz scheint bei vielen Wohnmobilisten bekannt zu sein und er füllt sich. Wir sehen leider auch wie ein Camper in Sichtweite eines der Häuser in die Wiese pinkelt und ein weiterer seinen Müll in der Mülltonne eines weiteren Hauses entsorgt. Sehr schade aber fast gewiss, das es dieser schöne Platz auch nicht mehr lange zur Verfügung stehen könnte. Es ist so einfach sich hier zu ent- und versorgen. Wir haben auch 4 kleine Mülltüten in der Heckklappe gehabt nach den letzten beiden Nächten und zwei fast volle Klokassetten.  So etwas muss einfach nicht sein!!!!

Es ist wieder ein klarer und schöner Abend und wir werden noch etwas in unseren Reiseführern blättern.

Dienstag, 3. Juli

 

Auch heute sitzen wir noch draußen bis nach 1 Uhr. Abends und nachts ist es aufgrund der Mitternachtssonne nicht kälter als tagsüber. Unwissentlich haben wir uns wohl an einen Spot gestellt, der auch von Busreisen zum schauen der Mitternachtssonne angefahren wird. Wir werden von den Reisenden zweier Bussen freundlich gegrüßt als wir  unserem Mitternachtssonnenwein schlürfen. Die Busfahrer schleppen jeweils Kühlboxen vor, denn jeder Gast bekommt bei einem Zeitfenster von 30 Minuten ein Glas Rotwein und Käsewürfel dazu. Oft schon auf dieser Reise haben wir die abgehetzten Bus- oder Schifftouristen gesehen. Wir sind froh, anders reisen zu können und haben kurz vor Mitternacht wieder freie Sicht auf UNSERE Sonne. Dann ab ins Bett, denn es ist ja schon heute. Wir schlafen lange und machen uns erst kurz vor Mittag auf nach Svolvaer, den Hauptverwaltungsort der Lofoten. Entsprechende Übernachtungsparkplätze finden sich in Hafennähe und sind kostenpflichtig und sehr teuer. Da sie nicht schön gelegen sind und uns die Stadt irgendwie nicht anspricht, beschließen wir weiterzufahren. Vorher sehen wir noch unsere Mitreisenden auf der stürmischen Fährüberfahrt Melbu/Andenes. Wir erkennen sie nicht, da sie in einem Golf sitzen. Wo ist denn der quietschgelbe Pösselbus? Kaputt und in der Werkstatt, bereits seit 4 Tagen. Morgen erst wird er fertig und dann müssen sie durchstarten nach Schweden. Freitag geht die Fähre nach Deutschland. Oh mann, schade. Sie wünschen uns noch eine tolle Zeit. Für uns geht es weiter nach Henningsvaer. Der Fischerort liegt schön auf einer Insel und ist über zwei Brücken zu erreichen. Der Ort wird als Venedig des Nordens bezeichnet. Es ist ein kleines, aber ganz feines Dorf und wir sehen hier schöne Fotogalerien, Dekoläden und eine Glasbläserei. Mittags essen wir frischen Fisch im Restaurant Fiskekrogen und unterhalten uns nett mit der deutschen Kellnerin. Sie studiert Wirtschaftspsychologie und verbringt ihre Semesterferien um hier zu jobben und norwegisch zu lernen. Von ihr bekommen wir einen Tourtip, dem wir gerne folgen werden. Anschließend gehen wir weiter bis ans Ende der Stadt und besichtigen die Trockenfischanlagen und das Fußballfeld mit dem wohl gigantischsten Panorama. Der Himmel klart wieder auf und wir gehen noch in ein Kaffee und setzen uns auf die Terrasse. Das geht auch mit den Hunden. Um 21 Uhr laden wir die Fahrräder ab und machen uns auf zur letzten Besichtigungstour in Henningsvaer. Wir wollen das Fussballfeld nochmals ohne die Touristenströme fotografieren. Obwohl die Lichtverhältnisse hätten besser sein können entstehen tolle Luftaufnahmen. 

Mittwoch 04. Juli

 

Nach dem Frühstück fahren wir weiter nach Gimsoy. Dort wollen wir auf den den Hoven wandern. Er ist nur 368 Meter hoch und der Aufstieg über den Kamm müsste auch mit den Hunden möglich sein. Diesen Trip hat uns gestern die nette Studentin gegeben. Wir parken hinter dem Parkplatz beim Golfplatz. Von dort ist der Wanderweg ausgeschildert. Das erste Stück ist sehr matschig und die Hunde sehen aus, als hätten sie braune Stiefel an. Da der Gipfel noch im Nebel steckt wollen wir nicht ganz hoch. Macht nichts, denn wir müssen den Weg sowieso zurückgehen. Wir machen eine kleine Vesperpause und genießen die schöne Aussicht. Zurück am Wohnmobil überlegen wir zuerst, ob wir auf den schön gelegenen Campingplatz dahinter fahren sollen. Doch es ist noch ein wenig früh und wir fahren weiter bis Eggum. Dort haben wir nochmals die Gelegenheit für einen kleinen Marsch. Eggum liegt am Rande eines Naturschutzgebiets und wir können hier gegen einen Gebühr von 100 Kronen übernachten. Diese ist an einem kleinen Café zu entrichten, das von zwei Asiatinnen bewirtschaftet wird und man kann hier süße Kaffeeteile, sowie Frühlingsrollen oder Fish and Chips essen. Wir entscheiden uns für einen Salat, den ich selbst mache. Es wird hier sehr voll und immer wieder müssen die Mobile wenden und weiterfahren. Der Platz verspricht Mitternachtssonne, auch wir haben ihn deswegen ausgesucht. Hinter den Mobilen geht nach einem Zaun das Naturschutzgebiet los und irgendwie so stelle ich mir Schottland vor. Die Wiesen und Wege sind sehr grün und teilweise blühen die Gräser. Im weiteren Verlauf großen Schafe mit ihren Lämmern. Alle tragen kleine Glöckchen. Sie sind Menschen gewohnt und auch die Hunde machen ihnen keine Angst. Sie bleiben einfach liegen und nur die Mutter ist wachsam wenn ihr Lamm auf der anderen Straßenseite grast. Weiter oben sehen wir dann die Skulptur eines Schweizer Künstlers. Hode, also Kopf genannt. Sie ist sehr interessant, denn um sie in ihrer Gesamtheit zu erfassen muss man einmal drumherum gehen. Die Perspektive ändert sich ständig und nach wenigen Schritten. Man sieht den Kopf auf das Meer blicken und ein paar Schritte drumherum sieht man sie auf einem auf dem Kopf stehend. Echt interessant und gut gelungen. Wir gehen wieder zurück, denn es ist ja schon bald 20 Uhr. Wir haben das Gefühl, die Tage fliegen nur so dahin. Ausser der weiteren Reiseplanung werden wir heute nichts mehr unternehmen. Wir genießen den Abend und können draußen sitzen. 

Donnerstag, 04. Juli

 

Natürlich sind wir auch heute frühmorgens noch wach und Achim fotografiert um ein Uhr noch den Sonnenuntergang, bevor wir ins Bett gehen. Heute Morgen ist es bereits sehr klar, aber relativ frisch und so frühstücken wir drinnen. Da es vermutlich heute noch sehr warm werden wird, ist unsere nächster geplanter Stopp ideal. Wir fahren nur 25 Kilometer weiter nach Haukland. Auf der Fahrt sehen wir bereits immer wieder kleinere Buchten, mit Karibikweißen Sandstränden und glasklarem Wasser. Umringt sind sie jeweils von steilen und den grün bemoosten Lofotfelsen. Dann kommt die erste Bucht, die jedoch mit Zäunen abgesperrt ist. Es stehen alte Wohnwagen am Strand, die man mieten kann. Eine Bucht weiter kommt dann unser Ziel. Der Parkplatz vor dem Strand in Haukland.  Doch dieser ist bereits knallvoll und ein Wohnmobil steht schon vor uns, um auf einen freien Platz zu warten. Achim sagt, das er einen freien Platz gefunden hat und schon stehen wir drauf. Mit exklusiver Sicht auf den Karibikstrand. Als wir hier stehen beschließen wir trotz unserer kurzen Etappe heute einen Badetag einzulegen. Kein Wunder, das hier bei diesem schönen Wetter heute soviel los ist.

 

Der Strand von Haukland

 

Auch wir machen uns auf zum Strand und haben erstmal Spaß mit den Hunden. Sie dürfen mal wieder so richtig baden, toben und sich ausgiebig im Sand wälzen. Für uns sind definitiv noch lange keine Badetemperaturen erreicht, obwohl alles um uns rum am planschen ist. Trotz das viel los ist haben alle genug Platz und der Strand kommt einem zu keinem Zeitpunkt überfüllt vor. Wir sehen, das man den Fels am Strand umrunden kann und so packen wir später den Rucksack. Das riesige Massiv des Veggen ragt mit seinen fast 500 Metern steil aus dem Meer. Vom Parkplatz aus geht ein breiter und gut angelegter Weg los. Auch heute sehen wir die Schafe mit ihren Lämmern auf dem Weg und auf den Abhängen. Die Lämmer wollen mit den Hunden spielen und hopsen freudig auf uns zu. Doch die Muttertiere unterbinden das und laufen gekonnt vor ihre Lämmer, um sie seitlich von den Hunden abzutreiben. Wir haben einen schönen Panoramablick über unsere und die darauffolgende Bucht. Fast eine Stunde laufen wir, bis wir überhaupt an das Ende des Massivs kommen. Hier hat man dann nachts den Mitternachtssonnenblick. Es gibt mehrere Bänke und sogar eine in den Fels eingelassene Grillstelle. Auf dem Rost des Grills brutzelt gerade ein Stück Fleisch und zwei Paare bereiten alles vor um ihr Mahl zu verspeisen. Wir gehen noch ein Stück weiter, doch wir umrunden den Fels nicht. Es ist sehr windig, da der weitere Verlauf des Marsches nun der offenen Meerseite zugewandt ist und so drehen wir um. Als wir zurück sind haben wir Hunger und wir grillen. Es gibt Halloumi, Zucchini und Würstle mit Salat. Den restlichen Tag verbringen wir beim Wohnmobil, da wir die Hunde nicht mehr ins Wasser lassen wollen. Nicht nur das sie nicht mehr trocknen, sondern weil wir nicht wollen, das sie eine Wasserrute bekommen. Das ist eine schmerzhafte Entzündung am Ansatz der Rute, die eventuell durch zu kalte Wassertemperaturen entstehen kann. Die Hunde gehen zuhause schonmal im Winter ins Wasser, doch ich bin stehts bemüht, das sie sich hinterher wieder ausreichend bewegen oder idealerweise Trockenlaufen. Außerdem sind sie platt. Ein bisschen schade, das die Sonne um 20 Uhr hinter dem Berg verschwindet. Es bleibt zwar hell, aber nicht mehr sonnig. Vorne am Strand ist ein Netz aufgespannt und es wird noch lange Beachvolleyball gespielt. Die Zelturlauber haben die besten Plätze, denn sie stehen fast ganz vorne am Strand. 

Freitag, 6. Juli

 

Heute haben wir um Mitternacht wieder ein ganz tolles Licht in unserem Wohnzimmer durch die Windschutzscheibe sieht es aus wie auf einer Postkarte. Wir sind schon unglaubliche fünf Wochen auf Tour und haben immer noch drei Wochen vor uns. So lange ist normalerweise unser längster Urlaub eines Jahres. Gute Nacht.

Heute Morgen ist es windig und trüb, daher beschließen wir ins Wikingermuseum nach Borg zu fahren. Gestern sind wir an dem imposanten Gebäude vorbeigefahren. Das Wetter war uns zu schön, um uns lange drinnen aufzuhalten. Man kann direkt vorne dran parken und im ersten Teil des Gebäudes seinen Eintritt von 200 Kronen pro Erwachsener bezahlen. 

 

Besuch im Lofotr Wikingermuseum in Borg

 

Nach einem kurzen Fußmarsch erreichen wir den gewaltigen Hallenbau kurz oberhalb der Straße. Mit seinen 83 Metern ist er der größte Häuptlingshof der jemals ausgegraben wurde. Er wurde komplett rekonstruiert und im Innenbereich kann man den Wikingern bei der Arbeit zusehen. Es gibt ein wärmendes Lagerfeuer mit Kochstelle und dahinter den Häuptlingsthron. Mit Schwert und Wikingerhelm wartet er auf darauf, das ihm seine Leibeigenen das Met und eine warme Suppe servieren. Anschließend geht es nach einem weiteren Fußmarsch hinunter zum See, wo die Lofotr wartet. Es ist eine orginialtreue Nachbildung eines Wikingerschiffes. Das haben wir uns allerdings gewaltiger gestellt. Ich habe Bilder von Wickie dem kleinen Seefahrer im Kopf, da hat ein Wikingerschiff größer gewirkt. Es werden gerade die Segel gehisst und mehrmals am Tag kann man mit dem Schiff über den See schippern. Anschließend wandern wir vorbei am Friedhof zu der neuen Kirche. Nach dem Kirchenbrand 1983 wurde hier eine neue und moderne Kirche gebaut. Sie ist 1987 fertig geworden und eine "Wegkirche" für Pilger. Es ist eine sehr offene Kirche mit Mehrzwecksaal und Kaminraum. Auf die Instrumente ist die Kirchengemeinde besonders stolz. Eine Ryde und Berg Orgel mit 18 Stimmen und einen Steinway und Sons Konzertflügel. Dieser soll einer der Besten Europas sein. Somit ist die Kirche hervorragend für Konzerte und Konzertaufnahmen geeignet. Wieder zurück im Kassenbereich schlendern wir noch durch den Souveniershop und machen uns dann auf den Abstieg zum Fahrzeug. 

Abstecher nach Nusfjord

 

Unser nächstes Ziel ist Nusfjord, ein altes Fischerdörfchen, welches von der UNESCO zu einem der drei Pilotprojekte zur Erhaltung der spezifisch norwegischen Baukultur auserkoren wurde. Fast das ganze Dorf ist ein einziges Museum. Wir parken auf dem Busparkplatz, weil hier die gesamte Wohnmobilflotte zu parken scheint. Einen Bus sehen wir keinen. Dann bezahlen wir 50 Kronen Eintritt um das Fischerdorf zu besichtigen. Nusfjord verfügt über einen natürlichen Hafen. Wegen der räumlichen Enge wurden das Dorf unter anderem auf Holzstegen errichtet. Der historisch erhaltene Teil des Dorfes besteht aus roten, weißen und braunen Holzhäusern und gilt als eines der ältesten der Lofoten. Fast 30 traditionelle Fischerhütten, genannt Rorbuer, sind gut erhalten und werden an Touristen vermietet. Von Februar bis April wird hier Fisch gefangen. Hauptsächlich Kabeljau. In einem Film sehen wir wieviel Boote auf dem Meer sind, deren Fischer unglaubliche Mengen an Fisch aus dem Meer fischen. Vor Ort wird der Fisch verarbeitet und an den Holzgestellen am Ortsrand getrocknet. Im Sommer wird der fertige Stockfisch dann nach Italien, Spanien, Portugal und sogar Afrika exportiert. Es gibt eine Lebertransiederei, eine Schmiede und eine Kolonialwarenhandlung, in der typische Lebensmittel aus dieser Zeit verkauft werden. In der einladenden alten Bäckerei kaufen wir ein Brot und zwei süße Teile für die Kaffeepause. Fast hat der Himmel aufgerissen und wir überlegen uns einen Mitternachtsonnenplatz zu suchen. Weit müssen wir nicht fahren, denn wir finden eine große Picknickanlage mit WC und Kaffee, welches frische Waffeln verkauft. Hier bleiben wir heute nachmittag und über die Nacht. Wir konnten bereits auf der Fahrt nach Nusfjord in Lesknes bei der Essotankstelle Wasser tanken, Grauwasser und Chemietoilette entsorgen. Aber erstmal gehen wir mit den Hunden zum Strand. Er ist fast noch länger als der Strand in Haukland. Kurz nach unserem Picknickplatz ist ein Campingplatz in den Dünen. Hoppla schon wieder 20 Uhr, die Tage fliegen nur so. 

Samstag, 07. Juli

 

Besuch in Reine

 

Heute Morgen schlafen wir bis 9.30 Uhr aus und machen uns gemütlich auf die Weiterreise nach Reine. Dort stellen wir uns auf den großen Parkplatz im Hafen. Die Parkplatzgebühr von 100 Kronen sollen wir in einen Umschlag, versehen mit unserem Kennzeichen, stecken und in den Briefkasten werfen. Deswegen immer wichtig: unbedingt einen Handbestand Bargeld mitnehmen. Ich habe nicht viel getauscht, nur 3000 Kronen und immer wieder mal konnten wir diverse Aktivitäten nur in bar entrichten. In Reine schlendern wir durch den Ort und besuchen eine Galerie und trinken einen Kaffee. Auch hier finden sich wunderschöne Postkartenmotive und es erinnert ein bisschen an Nusfjord. Der Blick vom Berg Reinebrigen ist ein beliebtes Fotomotiv. Wir fotografieren von der Brücke aus. 

Mittagessen im Maren Anna

 

Bevor es weiter südlich geht wollen wir essen gehen. Achim hat das Fischrestaurant Maren Anna ausgesucht und eine hervorragende Wahl getroffen. In der gemütlichen Gaststube genießen wir vorzügliches Mittagsmahl und essen frischen Kabeljau. Nicht günstig, aber sehr lecker. 

Besuch in Å

 

 

Bevor es wieder von der Lofoten Inselgruppe auf das Festland Norwegens geht, wollen wir noch das südlichste Dorf auf den Lofoten besuchen. Das Dorf Å wird O ausgesprochen und ist weltweit der Ort mit dem kürzesten Namen. Auch abkürzen lässt er sich nicht. Wir müssen durch einen kurzen Tunnel und dann endet die E10 auf einem großen Parkplatz. Von dort ist es ein kurzer Fussmarsch ins bescheidene Zentrum von Å. Hier findet man das einzigste Torrfiskmuseum der Erde und man kann vom Fang des Dorsches, über die Verarbeitung bis zum Versand der gepressten Stockfischbündel nach Italien, die einzigen Arbeitsabläufe verfolgen. Die Fischköpfe kommen übrigens nach Nigeria, wo man mit Gemüse und Kartoffeln eine eiweißreiche Suppe kocht. Dann wollen wir wieder weiter.