Die Anfahrt nach Palermo, es sind 110 km, verläuft ruhig über gut ausgebaute Straßen und wir haben letzte Panoramen vom Kap und der Berglandschaft vor Palermo. Nach einem Gebirgsmassiv,  unmittelbar kurz vor Palermo, wird der Verkehr bereits lebhafter. Unser Navi leitet uns bereits eine Ausfahrt vor der eigentlichen Beschilderung „Porto“ von der Autobahn. Keine Ahnung ob, oder wie wir dahin gekommen wären, wir fahren nach den Schildern und  verlassen  erst später die Autobahn. Die Straßen sind nicht nur voll, sondern regelrecht chaotisch, aber noch gehts und wir haben die Aufmerksamkeit ganz auf der Straße und in beiden Spiegeln. Die Autos kommen von beiden Seiten und die Roller zwängen sich durch jede noch so kleine Lücke. Sehr oft müssen wir genau so frech fahren und hupen uns fleißig durch. Noch können wir lachen und haben die „Porto“- Schilder im Blick.

Dann leitet uns die Beschilderung in einen völlig verstopften riesigen Kreisel. Es gibt scheinbar keine Regeln. Ich  habe das Gefühl die Fahrzeuge kommen nicht nur von links und rechts, sondern nun auch von oben und unten. Ich verfalle in Schockstarre. Da außerdem noch die Straßenbahnlinie kreuzt, regeln Ampeln den Verkehr. Sobald es grün wird beginnt das Chaos und alles hupt und drängelt sichmeterweise weiter. Die Verwirrung ist perfekt, als wir zum einen weder ein weiteres Schild sehen und uns das Navi auf die Straßenbahnlinien schickt. Hilfeeeee..... Achim wird nervös und ich bin keine Hilfe mehr. Hilft alles nichts, wir drehen eine zeit- und nervenaufreibende Ehrenrunde. Wieder kein Schild oder Hinweis welches wir übersehen haben.Wir fahren einfach aus und landen sehr schnell auf einer schmalen, beidseitig zugeparkten Straße. Nur noch 3 spannende Kilometer bis zum Hafen. Wenn wir Glück haben und die Parksituation es zulässt, kommen wir am Ende der Straße um die Kurve und können links abbiegen. Wir haben Glück, es passt. Eine Alternative haben wir nicht, denn vor und hinter uns sind Autoschlangen. 

So langsam erhole ich mich, denn wir sind wieder auf einer größeren Straße und es geht gefühlsmäßig in Richtung Meer. Als wir ein Schild sehen, sind wir richtig erleichtert und die Hoffnung den Hafen gleich zu erreichen erfüllt sich. Was für eine Herausforderung 😅 mit 4,5 Tonnen mitten durch Palermo und wir haben es ohne Beule geschafft. Gratulation an Achim, den King of the road!  Nicht alle sind so gut durchgekommen. Ein Wohnwagen mit Schweizer Kennzeichen hat nicht nur ne Beule. Nein, er steht regelrecht aufgeschlitzt und notdürftig zugeklebt in der Schlange neben uns. Auweia, wie gemein. Im Gaskasten hat er sogar ein riesiges Loch. Wir fahren als eine der letzten auf die Fähre und beziehen die Kabine. Obwohl wir rechtzeitig gebucht haben und das Schiff um ein vielfaches größer ist als das der Hinfahrt, sind nur noch Innenkabinen frei. Gaaaanz furchtbar bedrückend wie wir finden. Wir gehen lieber an Deck und beobachten die restliche Verschiffung. 

Zurück in der Kabine, es ist mittlerweile halb zwölf, bemerken wir das unsere Lüftung nicht funktioniert. Es ist sehr stickig. Die Putzkolonne hat es ebenfalls  gut gemeint mit uns und uns im Klobecken die Klopapierüberreste des Vorgängers als Andenken hinterlassen. Liebevoll verpackt mit dem "Frisch Geputzt"  Band um die ganze Schüssel. Dankeschön 😉 und gute Nacht.
Samstag, 07.04.
 
Wir werden mitten in der Nacht geweckt durch lärmende Poltergeister auf dem Gang. Was für Deppen, denken wir. Doch scheinbar haben wir durch das fehlende Fenster auch das Zeitgefühl vergessen. Es ist bereits 9 Uhr. Also aufgestanden und mit den Hunden an Deck. Da es schönes Wetter ist, können wir den ganzen Tag bis zum Anlegen der Fähre um 19.30 Uhr draußen verbringen. Wir haben nochmals einen kurzweiligen Urlaubstag und treffen eine Familie wieder, die wir bereits auf der Hinreise auf der Fähre kennengelernt haben. Nachdem wir in Genua ausgefahren sind, wollen wir uns auf einen ruhigen Parkplatz zum übernachten stellen.  Wir landen in  Bereguardo, ungefähr 80 km von Genua. Sogar mit extra Grünstreifen für die Hunde. Perfekt.