Donnerstag 06.04.
Ursprünglich geplant ist die Abfahrt für 12.30 Uhr. Achim räumt seinen Schreibtisch erfreulicherweise bereits am Mittwoch auf und arbeitet länger. Donnerstag kann er komplett frei machen.
So holen wir das WoMo bereits am Mittwoch Abend und beladen es bis auf die Wertsachen abfahrbereit.
Geschafft von der Arbeit und den Urlaubsvorbereitungen, aber in voller Vorfreude, fallen wir am Mittwochabend relativ früh ins Bett.
Morgen ist es soweit:
DER Tag der Tage!
Das ist der jährliche Auftakt zu unserem ersten Urlaub im Jahr, der uns erfahrungsgemäß ans Meer führt.
Klar, wir sind das ganze Jahr über unterwegs. Zumeist kurze und wertvolle Wochenendtrips. Doch die Freude auf unsere erste große Reise im Jahr ist nach wie ungebremst groß.
So stehen wir am Donnerstag früh auf, duschen, frühstücken und laufen mit den Hunden. Die Wertsachen und das Reiseproviant sind schnell eingeladen und wir starten bereits kurz nach 7 Uhr.
Das erste Mal zumindest. Achim bemerkt Gott sei Dank relativ schnell, das er seine Sonnenbrille vergessen hat und wir drehen um.
Der zweite Anlauf um 7.30 Uhr gelingt. Wir starten endgültig!
Die Fahrt verläuft erstmal unspektakulär. Es ist viel los und sehr viele LKW's sind unterwegs.
Lyon erreichen wir um die Mittagszeit und umfahren es nicht, sondern es geht mittendurch. Die Stadt mochte ich noch nie und auch im Sonnenschein gefällt sie mir nicht besser. Also schnell raus da.
Weiter geht's durch das Rhônetal. Auch bei dieser Reise ist der Mistral ein treuer Begleiter. Dieser legt am Mittag so richtig an Fahrt zu und rüttelt gnadenlos an unseren WoMo.
Achim wird müde und wir wechseln. Allerdings nur kurz. Mir ist es zu windig zum fahren und ich fahre bereits die nächste Ausfahrt wieder raus. Achim schläft und ich laufe eine Runde mit den Hunden über den Parkplatz.
Danach fahren wir weiter. Die Route Soleil en direction du sud. Mittlerweile ist bei Achim der Entschluss gereift Gruissan anzufahren. Hmmmm.... ich sehe mich eigentlich in Saintes Maries. Och menno.... Dann überlegen wir gemeinsam.
Wir sind früh dran, das Wetter ist schön, also los! Auf nach Gruissan. Neues entdecken. Letztes Jahr sind wir nach Saintes Maries und direkt hängengeblieben. Den ganzen Urlaub an einem Ort, das gab es noch nie. Wahrscheinlich sieht er Gefahr darin, daß das erneut passiert. Von Gruissan wurde uns immer wieder vorgeschwärmt.
Gegen 17 Uhr erreichen wir den Stellplatz am Strand und bezahlen 9 Euro für die Nacht. Wir laufen eine schöne Runde mit den Hunden, die sich nicht entscheiden können zwischen einem bestimmt noch kühlen Bad im Meer und der Sandmassage. Es geht beides. Immer im Wechsel.
Wir kehren im Anschluss an den Spaziergang ein in die Strandbar und trinken ein Bier.
Anschließend verbringen wir eine sehr ruhige Nacht auf dem Stellplatz. Wir haben Meersicht, wie schön.
Bonne Nuit
Freitag, 07.04.
Zack und aufgewacht!
Zwar haben wir den Sonnenaufgang knapp verpasst, jedoch die morgendliche Stimmung der Camargue trotzdem einfangen dürfen.
Nach dem Spaziergang frühstücken wir und beschließen nach dem gestrigen Fahrtag eine sportliche Aktivität einzulegen. Also walken wir den endlos scheinenden Strand entlang los.
Es ist ähnlich wie in Saintes Maries. Zu Beginn des Strandes eher viele Menschen, jedoch wird es im weiteren Verlauf immer einsamer.
Unser Ausflug wird jäh gebremst durch eine natürliche Grenze. Wir kommen an den Zufluss zum Hafen von Gruissan. Diesen können wir nicht überqueren. Ich möchte das schmucklose Gebäude an der Grenze näher anschauen und wir laufen über die Steinmauer auf die Straße direkt darauf zu.
Quelle Surprise!
Als Geheimtipp im Reiseführer beschrieben finden wir La Perle de Gruissanaise. Hier soll es fangfrische Meeresfrüchte geben und man kann seine eigenen Picknicksachen mitbringen. Da wir kein Portemonnaie dabei haben, beschließen wir morgen gerüstet einzukehren und walken wieder zurück zum Platz.
Wir wollen uns ein Bild von Gruissan machen und entschließen uns den SP am Hafen anzufahren. Man kann zwischen den beiden Plätzen wechseln und bezahlt nur einmal. Der Stellplatz Les quatre Vents ist im Gegensatz zum Platz am Strand gut frequentiert. Er ist riesig und es findet sich schnell ein freies Plätzchen für uns.
Wir wollen im Städtchen Mittagessen gehen und laufen vorbei an dem Restaurantschildern, die uns an die Hafenpromenade lotsen wollen.
Wir wollen in den historischen, noch etwas verschlafen wirkenden Kern der Stadt.
Gruissan ist ein sehr kleines feines Städtchen. Der alte Kern hat einige wenige Kunsthanwerksgeschäfte und nette Restaurants am Straßenrand. Sie sollen ausnahmslos sehr gut sein und in den Cafés sitzt man gesellig zwischen Einheimischen und Touristen.
Gruissan hat Flair, wie wir finden.
Wir entscheiden uns für das einladende Restaurant la Cranquette und treffen eine gute Wahl. Wir geniessen ein hervorragendes Mittagessen und reservieren spontan für Sonntagmittag nochmals einen Tisch.
Das Restaurant füllt sich im weiteren Verlauf bis auf den letzten Platz. Glück gehabt.
Abends radeln wir nochmals ins Städtchen um eine Kleinigkeit zu essen. Diesmal an der Hafenpromenade im Le Mam.
Auch jetzt kommen wir nicht an der Vielfalt der Meeresfrische vorbei und essen einen Meeresfrüchtesalat und eine Platte mit Meeresfrüchten. Achims bestellte Platte esse allerdings ich, weil sich Meeresschnecken darauf geschlichen haben. Er kann sie sich noch nicht einmal ansehen. Ich liebe die Scheisserchen.
Wieder zurückgeradelt, verbringen wir eine ruhige Nacht am Hafen.
Samstag, 08.04.
Nach dem Fühstück wollen wir bei bestem Wetter wieder zurück zum Strand. Wir kaufen vorher noch 2 Baguettes für unsere Genusswanderung.
Dem Stellplatz 4 Vents am Hafen ist anzumerken, das auch hier kein Strom zur Verfügung steht. Es gibt zwei Nasszellen mit sauberen und starken Duschen. Allerdings haben sie begrenzte Öffnungszeiten. Nur von 7-19 Uhr. Danach werden sie geschlossen.
Beide Plätze werden von der Kommune betrieben und kosten jeweils 9 Euro. Auch kann man zwischen den Plätzen wechseln, was wir jeweils gemacht haben. Das finden wir super. Tagsüber am Strand und abends im ruhigen Hafen und man kann super duschen.
Ebenfalls wissen sollte man, das es beim Stellpatz am Strand eine Standbar gibt. Diese soll ein ausgezeichnetes Angebot haben. Wir haben dort nicht gegessen aber mittags stehen hungrige Gäste Schlange für einen Tisch. Sie wird uns heute Abend bis ca. 1 Uhr mit monotonem Technobeat unterhalten. Deswegen auch unser Schlafplatzwechsel auf den Hafenplatz.
Der Strand hat zu Beginn ausdrücklich mehrere Hundeverbotsschilder. Der Grund sind vermutlich die benachbarten Chaletsanlagen und das damit verbundene Familienpublikum. In der Nebensaison scheint das niemanden zu interessieren. Wir gehen je nach Tageszeit und Frequenz erst weiter hinten zum Meeresufer. Die Hinterlassenschaften unserer Damen entsorgen wir sowieso wie gewohnt. Ich als Hundebesitzer würde diese Ecke in der Hauptsaison nicht anfahren. Da erscheint mir Saintes Maries doch aufgrund der Weitläufigkeit doch geeigneter.
Wir fahren wieder runter zum Strand.
Gegen Mittag machen wir uns dann auf den Weg und starten im wahrsten Sinne des Wortes unsere Genusswanderung.
Und was für eine!
Bepackt mit Baguette für uns und Wasser für die Hunde machen wir uns auf den Weg.
Nach wiederum 20 Minuten erreichen wir La Perle de Gruissanaise mit ihren einladenden Picknickplätzen.
Die Perle von Gruissan ist eigentlich die Austern- und Muschelkooperative von Gruissan an der Cote Narbonnaise.
Die Austern, Miesmuscheln und Palourdes sind in grossen Frischwasserbecken zum Konfektionieren für den weiteren Vertrieb. Die Degustation ist ein Anhängsel für Privatleute.
Und was für Eines!
Man geht an den grossen Becken entlang und wählt seine Tierchen aus. Üblicherweise werden sie in kg ausgewogen. Austern für die Degustation vor Ort kann man sowohl im Dutzend erhalten als auch in 6er Schritten und somit die nach oben ohnehin offenen Austernskala, erhöhen.
(Unglaublich welche Menge Franzosen davon verdrücken können, aber wir auch!)
Also bestelle ich zwölf Austern, avec citron ?, Oui. Man kann ausser Zitrone auch eine Vinaigrette bekommen. Dazu einen frischen Weisswein von der örtlichen Cave Cooperative für 4 Euro le demi litre.
Ausserdem 12 Crevetten en grosse und bekomme einen Kassenzettel.
45 Euro, also mal abwarten.
Mit diesem Zettel wird dann an der Kasse bezahlt und dort dann auch den Wein in der Karaffe gereicht.
Wir suchen uns draußen ein schönes Plätzchen und Achim holt die Platte am Fenster zur Terasse ab.
Wow! Frischer gehts nicht.
Es schmeckt genial gut.
Man kamn die Frische förmlich im Mund spüren und wir genießen einfach nur und können unser Glück kaum fassen. Im kollektiven Geploppe mit den Einheimischen und französischen Touristen, fallen unsere Austernschalen in die schwarzen Eimer am Boden.
Der Blick geht auf das Etang de Grazel. Eine Lagune zwischen Gruissan und dem Meer. Im Hintergrund die Montagne La Clape, eine wunderbare Einzellage des Corbieres rouge.
Dannach machen wir uns auf den Rückweg und bruzeln uns zurück am Stellplatz einen ersten Sonnenbrand auf die Haut. Es wird ein erster richtig heißer Tag.
Abends essen wir einen gemischten Salat am Platz.
Was für ein toller Tag.
Gute Nacht
Sonntag, 09.04.
Nach der unruhigen Discobeatnacht frühstücken wir und fahren hoch an den Hafen. Wir wollen nochmals in das Städtchen und im La Cranquette zu Mittag essen.
Wir laufen über die Anhöhe Le Pech de Moulins. Gestaltet wie ein historischer Park und eine schöne Gelegenheit in den alten Kern der Stadt zu gelangen.
Der Ausblick von dort oben ist sehr interessant. Von hier sieht man die Etangs und das Meer aus einer ganz anderen Perspektive. Toll, wie wir finden.
Wir laufen wieder runter in die Stadt.
Es ist Palmsonntag und die Leute kommen aus der Kirche mit ihren Palmsträußchen.
Wir schlendern durch die Gassen und ich kaufe ein paar Badelatschen.
Schön ist die festliche Kirche im Ort l'Eglise-Notre-Dam-de l'Assomption. Ich zünde Kerzen an.
Wir kaufen noch frische Oliven für unser abendliches Glas Wein ein.
Danach dinieren wir im nochmals im La Cranquette und haben erneut Vergnügen an der Kreativität der Küche.
Nach dem Mittagessen kaufe ich Ohrringe und die dazugehörige Halskette und wir laufen zurück zum Stellplatz, wo wir einen gemütlichen Abend verbringen.
Montag, 10.04.
Auch heute fahren wir nach dem Frühstück wieder zum Strandstellplatz. Das Wetter ist herrlich und wir wollen nochmals in Le Perle zum Mittagessen walken. Zuvor kaufen wir erneut frisches Baguette und machen uns auf den kurzen Weg.
Nach dem morgendlichen Sonnenbad laufen wir los und erreichen Le Perle nach den gewohnten 20 Minuten Gehzeit. Wir bestellen heute bereits sehr souverän und weltmännisch unser Mahl. Sehr schnell komme ich ins Gespräch mit einer sehr sympathischen älteren Dame, die mich wohl an der Sprache als Landsmännin erkennt.
Hey Camperinnen: kennt ihr das? irgendwann im Urlaub muss man äh Sie reden und zwar REDEN! Genauso ergings uns. Wir Frauen haben geredet und geredet und geredet... natürlich waren es auch Camper.
Wir erzählen von unseren Erlebnissen und Urlauben. Im weiteren Verlauf unserer Geschichten schildern sie uns von ihrem Traumcampingplatz Camping Ayguades wo sie aktuell stehen. Hört sich toll an. Nun gut wir wollen morgen nach Saintes Maries. Aber den Platz möchte ich mir trotzdem merken, deswegen notiert.
Zurück am Stellplatz, natürlich nicht ohne uns von den freundlichen Campingkollegen zu verabschieden, erfahren wir dann von unseren neuen deutschen Platznachbarn, das sie gerade aus Sête angereist kommen. Geflohen aus der Moskitoinvasion hmmmm wir müssen unsere Reisepläne nochmals überdenken. Also schau mer mal. Aus einem früheren Urlaub, allerdings Pfingsten, kennen wir die Plage. Dort sind wir regelrecht geflohen. Ich war so zerstochen, das ich nicht mehr in meine Schuhe reingepasst habe. Also ganz übel.
Gegen Abend zieht der Himmel zu und wir wechseln wieder auf den 4 Vents. Kaum gestanden geht auch schon das Gewitterchen los. Kurz und schmerzlos, danach ist der Himmel wieder blau und wir sitzen bei milden Abendtemperaturen wieder draußen. Ich mache Salat und wir lassen den Abend ausklingen, in der Gewissheit wir bleiben erstmal.
Bonne Nuit
Dienstag, 11.04.
Der Mistral rüttelt an den Wohnmobilwänden und wir können leider nicht draußen frühstücken. Und so windig bleibts den ganzen Tag. Wir machen uns fertig und laufen hoch in den alten Stadtkern. Flanieren ein bisschen durch die Gässchen und unterhalten uns der Hunde wegen ganz nett mit einem deutschen Ehepaar.
Anschließend wollen wir auf Empfehlung der beiden im Le Plan B zu Mittag essen. Es gibt Salat mit Meeresfrüchten und ein herrlich gegrilltes Thunfischsteak mit Reis.
Zurück am Platz lesen und faulenzen wir. Zwischendurch aber immer wieder drinne, weil der Wind sehr stark bläst.
Wir überlegen die Weiterfahrt nach Saintes Maries für morgen. Abends wollen wir nochmals ins Städtchen, allerdings an die Hafenpromenade.
Wir sitzen trotz dem immer noch blasenden Wind sehr nett und geschützt in einer Nische eines netten Restaurants und genießen auch heute ein sehr leckeres leichtes Abendessen.
Leider habe ich den Namen des Restaurants nicht gemerkt...
Mittwoch, 12.4.
Der Wind hat sich wieder beruhigt und wir frühstücken draußen.
Nachdem wir geduscht und zusammgeräumt haben, fahren wir nach Saintes-Maries. Es sind doch 150 km zu fahren.
Wir erreichen Saintes Maries gegen Mittag und finden bereits sehr lebhaften Betrieb vor. Ostern ist spät dieses Jahr und die Franzosen haben Schulferien. Kein Wunder also.
Wir bemerken einen neuen Stellpatz beim Caming Le Clos du Rhône. Dieser ist asphaltiert und hat Parkplatzcharakter. Geht gar nicht finden wir. Wir fahren weiter.
Als wir noch mit dem Wohnwagen unterwegs waren, standen wir immer auf dem Camping de la Brise. Ein schmuckolser, sehr einfacher Campingplatz direkt am Strand. Er ist riesig und zu Ostern kaum frequentiert. Das soll sich aber im weiteren Verlauf der Reise ändern. Aufgrund der Größe des Platzes vermag man sich vorstellen, was hier im Sommer los ist. Oder lieber nicht 😉.
So fahren wir weiter zum Stellplatz Plage Est.
Wir fahren allerdings vorbei am Parkplatz direkt am Strand. Hier steht man ebenfalls auf Asphalt.
Meerblick hat man höchstens vom Dach des WoMos, ansonsten blickt man auf eine Mauer
Deswegen einfach weiterfahren auf der sandigen Straße. Ca 50m weiter kommt man an eine Barriere, die den Verkehr an der Weiterfahrt hindern soll. Die man aber öffnen kann wie wir später sehen werden. Davor geht es aber links zu einem weiteren begrünten sehr ruhigen und gemütlichen Stellpatz. Diesen fahren wir an und finden ein schönes Plätzchen.Der Stellplatz kostet 13 Euro die Nacht. Letztes Jahr noch 12 Euro. Hat ebenso keinen Strom oder sanitären Einrichtungen. Für uns ja kein Problem.
Wir gehen mit den Hunden an den Strand und es ist wie nach Hause kommen. Die grenzenlose Weite und die Geräuschkulisse der vielen Vogelarten haben ihre Faszination nach wie vor nicht verloren. Entweder man liebt die rauhe Landschaft weil man den Blick hat für die Natur oder man geht wie viele Touristen nur an den Strand und in die lebhafte Stadt.
Die Landschaft außerhalb der Stadt steht im Kontrast zum offenen Meer, verbunden mit den wilden Etangs, den unzähligen Flamingos und der sonstigen Vogelvielfalt. Dazwischen die sanften Pastellfarben des Himmels. Dieses Fleckchen Erde hat was magisches für uns.
Einzigartig!
Ein Paradies für Fotografen, Ornithologen, Reiter und Naturliebhaber.
Die Strandbar hat geöffnet, aber wir bekommen ohne Reservierung keinen Tisch. Oha! So reserviere ich einfach für morgen und wir laufen am Strand entlang ins Städtchen.
Wir haben Hunger.
Dort setzen wir uns an der Straße zum Strand in eine Vinothek und essen zum Wein einen tollen Tapasteller. Wir kommen bald ins Gespräch mit dem Inhaberinnen.
Die Sonne brennt auf und am Nebentisch werden die Niederländischen Zeitgenossen immer lustiger. Der sorgende Familienvater cremt seine Frau und Tochter ein und ehe ich mich umsehen kann cremt er auch mein Bein, welches der Sonne zugewandt ist mit ein. Danke 😂. Alles lacht.
Wir verabschieden uns von den Damen und versprechen wiederzukommen.
Wir wandern zurück zum Stellplatz und lassen den Tag gemütlich ausklingen.
Ich brate frisches Gemüse in meiner Bärlauchpesto an und dazu gibt's Baguette und Oliven. Sehr lecker.
Morgen wollen wir vor dem Sonnenaufgang vorne am Strand sein. Sie sind hier sehr stimmungsvoll aufgrund der Pastellfarben des Himmels und der Geräuschkulisse der Vögel.
Donnerstag, 13.04.
Nach einer sehr ruhigen Nacht klingelt der Wecker bereits um 6.30 Uhr.
Zack und aufgestanden, laufen wir dem Sonnenaufgang entgegen. Ein perfekter Tag liegt vor uns. Klar und schön. Es ist unbeschreiblich!
Das ist Urlaub für Naturliebhaber und Insividualisten. Alles ist möglich. Der Mann mit den zwei Pferden ist uns gestern mit Handpferd entgegengeritten und anschließend mit seinem Gespann an den Strand gefahren. Die Absperrung hat er zuvor geöffnet.
Er hat hier übernachtet und sein Lager aufgeschlagen. Wie herrlich.
Zurück am Platz frühstücken und duschen wir, danach lesen wir bis Mittags.
Wir laufen mit den Hunden am Strand entlang und essen ausgezeichnet in der tollen Strandbar.
Anschließend gehen wir zurück zum Stellplatz umd machen ein Mittagsschläfchen.
Abends wollen wir ins Städtchen und den Sonnenuntergang sehn.
Den Sonnenuntergang haben wir uns ausführlich angeschaut und genießen die besondere und einzigartige Stimmungs- und Geräuschkulisse. Nirgendwo sonst erleben wir das so intensiv wie in der rauhen Landschaft um die Etangs hinter Saintes Maries am Plage Est.
Wir bleiben am Platz und lassen die Eindrücke auf uns wirken. Keine Lust mehr auf die Stadt. Das würde unsere beeindruckte Stimmung kaputt machen.
Freitag, 14.04.
Wir stehen wieder früh auf. Das Wetter ist klar und wir wollen erneut in den Sonnenaufgang laufen. Wiederum werden wir von einer glühenden Sonne gegrüßt , die die rauhe Landschaft freundlich färbt und den Himmel in Pastellfarben erstrahlen lässt.
Nach dem Frühstück gehen wir auf den Markt und kaufen frisches Obst und Gemüse, sowie die Produits Regionaux. Oliven, verschiedene Käse, Tapenades, Oliven, Salami und einen neuen Korb, den wir damit randvoll füllen. Es ist bereits sehr lebhaft geworden in der Stadt.
Anschließend kauft Achim noch eine Handtasche. Voll bepackt machen wir uns auf in Richtung Hafen. Wir suchen das Le Cave a Huitres.
Ich möchte gerne nochmals Meeresfrüchte essen und habe den Geheimtipp aufgespürt.
Aus den früheren Aufenthalten kennen wir das Pica Pica. Hier bekommt man allerdings Wein im Plastikbecher und Plastikgeschirr. Nach dem Aufenthalt in Gruissan und dem schönen Anrichten der Merresköstlichkeiten, wollen wir das in der Form so nicht serviert bekommen.
Unwesentlich weiter aber eben etwas außerhalb, gegenüber des Hafens finden wir Le Cave a Huitres und werden sehr freundlich empfangen. Wir sind gespannt. Bestellt haben wir eine gemischte Platte für 2 Personen.
WOW!
Alles verputzt mmmmh.... die Schneckle esse ich geschwind 😉
Wir genießen die frische Platte avec plaisir. Man sitzt gemütlich an Weinfässern und es macht alles einen sehr frischen Eindruck.
Zurück am Platz faulenzen und bruzzeln wir bei herrlichstem Sonnenschein.
Gegen Mittag kommt eine Gruppe mit weißen Transportern und französischen Kennzeichen auf den Platz gefahren,um sich ihr Lager lautstark in Randlage aufzubauen. Die benachbarten Landsleute packen ihre sieben Sachen in die Mobile ein und verlassen entweder den Platz, oder stellen sich weiter weg. Kooomisch...wir wundern uns. Auf den Gedanken sind wir nicht gekommen. Ist es wegen der Kinder? Keine Ahnung, wir verstehen nicht.
Dann klingelt bei uns: Fahrendes Volk. Das sind die Zugfahrzeuge der Wohnwägen. Wir beschließen abzuwarten. Die Transporter sind ohne WC und die Hinterlassenschaften werden in Eimern an der Entsorgungsstation gelehrt. Das macht schon Mühe anzuschauen und ist ekelig. Das hierfür vorgesehene Gitter zur Entsorgung der Klokassette wird nicht hochgehoben, sondern die Eimer überm Gitter entleert. Entsprechend siehts danach aus. Ebenso findet später der letzte Toilettengang vor der Nacht geräuschvoll und provozierend hinter der gegenüberliegenden Hecke statt. Wir sind im Urlaubsmodus angekommen, finden es zwar nicht schön aber sich darüber aufzuregen hat keinen Sinn. Wir bleiben.
Natürlich verabschieden wir uns auch heute wieder von der Sonne und einem wunderschönen Tag beim abendlichen Spaziergang am Strand.
Samstag, 15.04.
Heute schlafen wir aus und frühstücken gemütlich. Wahnsinn wie der Morgen schnell vergeht wenn man ihn vertrödelt.
Das Wetter ist zwar schön aber etwas wolkiger und windiger. Wir laufen in die Stadt und trinken in unserer Lieblingsbar La Siesta ein Bierchen.
Anschließend wollen wir in der Vinothek nochmals eine Tapasplatte essen. Wir werden begrüßt wie alte Freunde und tauschen später Adressen aus. Die beiden Damen werden über den Winter für 2 Monate ins Elsass reisen, dem Heimatsort einer der beiden und möchten uns gerne besuchen kommen. Ich bin gespannt ob das klappt!
Den Mittag und Abend verbringen wir am Platz. Wir laufen eine schöne Abendrunde am Strand, essen einen Salat und verbringen den Abend mit 2 platten Hunden im Wohnmobil. Es windet und ist kühler als die Tage davor.
Sonntag, 16.04
Unser letzter Urlaubstag, ein glasklarer Tag bricht an und es zieht uns erneut früh unter der warmen Bettdecke hervor. So laufen wir wieder dem Tag entgegen. Ostereier essen wir keine am Ostersonntag. Dafür inhalieren wir die Farben der Natur mindestens genauso tief in uns herein.
Bonjour!
Da hat der Osterhase tatsächlich noch etwas für Queenie versteckt.
Gefrühstückt, geduscht und ausgeruht machen wir uns gegen Mittag nochmals auf ins Städtchen.
Es sind ganze Menschenmassen unterwegs. Wahnsinn! So voll kennen wir Saintes Maries nicht. Einer der Gründe mag sein, das der tranditionell stattfindende Abrivado in vollem Gange ist. Hier werden Stiere von Reitern durch den Ort in die Arena gejagt und von dort wieder zurück auf die Weiden getrieben. Uns egal! Tradition hin oder her. Die Tiere haben Stress wir schauen das Spektakel nicht an. Einfach nut grausam wenn sich die Masse daran erfreut 👎
Wir umlaufen das abgesperrte Gebiet und sitzen in ein Cafe. Wir sehen aus der Ferne die Reiter und hören das Blasmusikkonzert.
Anschließend dinieren wir nochmals im A la Cave de Huitres. Mittlerweile brennt die Sonne und wir genießen unser erneut frisches Essen. Achim weicht nach seinen 6 Huitres aus auf eine Fischsuppe. Zum Dessert bestelle ich einen Assiette de Fromage.
Und los geht's, zurück an den Platz.
Wir lesen, bruzzeln und danach trimme ich die Hunde. Praktischerweise im Schatten. Jedoch greifen gemeine Untermieter aus dem Gras an.
Moskitos oder Grasmilben. Was solls! Natürliche Schönheit kommt von innen.
Hauptsache die Hunde haben die Haare schön.
Wir essen ne Kleinigkeit am Platz laufen die letzte Runde und richten das WoMo wehmütig für die Abfahrt morgen früh.
Montag, 17.04.
Wir machen uns um 7 Uhr bei herrlichstem Wetter auf die Rückreise.
Den Sonnenaufgang im Rückspiegel geht's in Richtung Autobahn.
Die Straßen sind wunderbar leer und wir kommen zügig voran. Zu anfangs bläst noch der Mistral, jedoch weitaus nicht so stark wie auf dem Hinweg.
Wir machen vereinzelt kurze Pausen und erreichen Schliengen ca. 15.30 Uhr.
Fazit:
Egal wo wir sind, genau dort wo wir uns gerade aufhalten ist es immer am schönsten!
Es waren wie immer herrliche, unvergessliche Tage. Und ja, wir genießen: die Landschaft, das Essen, den Wein und das Leben. Welch ein Geschenk.
Die Urlaubsbräune müssen wir allerdings verstecken. In Deutschland schlägt das Wetter zu Ostern um. Der Winter kommt gnadenlos zurück. Umso mehr wirkt der Urlaub nach.
Das Wohnmobil wird bereits am Ostermontag für die nächsten Touren geputzt und hergerichtet.
Im Anschluss werden die frischen. Marktmitbringsel mit der Familie verspeist.
Bereits abends wollen wir den Pfingsturlaub planen! Erfolglos 😂
Schau mer mal wo der Wind uns hinbläst.
A biêntot